Wirtschaftlichkeitsberechnung nach Eurovent – ESEER-Wert
Während bei den EER– (Energy-Efficiency-Ratio) und COP-Werten (Coefficient Of Performance) ausschliesslich der Geräte-Volllastbetrieb bewertet wird, geht der ESEER-Wert (European Seasonal Energy Efficiency Ratio) nun speziell auf den Teillastbetrieb der Kältemaschine ein. Dies berücksichtigt, dass der Flüssigkeitskühler (Kaltwassersatz) nur an wenigen Stunden tatsächlich die volle Leistung erbringen und abgeben muss. Der überwiegende Teil der Leistungsanforderung liegt im Teillastbetrieb zwischen etwa 25 und 75 Prozent der Nennleistung. Um dafür geeignete Beurteilungs- und Bewertungskriterien zu erstellen, flossen in die Grundlagen zur Ermittlung des ESEER-Wertes viele Praxiserfahrungen von Herstellern und Anbietern der Geräte ein. Obwohl von Schweden über Deutschland bis Spanien, Italien und Griechenland die jeweiligen Klimata und damit auch die Betriebsbedingungen der Kühler stark unterschiedlich sind, einigte man sich auf die in der Tabelle dargestellten standardisierten Prüfbedingungen für luft- und wassergekühlte Flüssigkeitskühler. Das bedeutet zum Beispiel für den Kühlbetrieb:
Bei Lastzuständen von 100, 75, 50 und 25 % der Kühler-Nennleistung und den dafür in der Tabelle angegebenen Luft- bzw. Wassertemperaturen werden die jeweiligen EER-Werte ermittelt. Diese ergeben, multipliziert mit den jeweils zugehörigen prozentualen Gewichtungsfaktoren, den ESEER-Wert.
Dabei geht gemäß Tabelle die verringerte Kühllast einher mit einer geringer werdenden Lufttemperatur, was letztendlich auch die Praxis widerspiegelt. In der Regel wird bei einer geringeren Aussentemperatur ja auch weniger Kühlleistung benötigt.
ESEER-Wert Bewertungs- und Gewichtungstabelle
Last | Kühl -Lufttemperatur Eintritt | Kühl – Wassertemperatur Eintritt | Gewichtungsfaktor |
100 % | 35°C | 30°C | 3 % |
75 % | 30°C | 26°C | 33 % |
50 % | 25°C | 22°C | 41 % |
25 % | 20°C | 18°C | 23 % |
Quelle: Auszug aus der CCI-Print / Eurovent Stand 01 / 2008
Berechnung für Produktionskälteanlagen oder IT Rechenzentren
Zur Berechnung des Energiebedarfes (Wirtschaftlichkeitsberechnung) von Kälteanlagen in der Industrie / Produktion oder IT Rechenzentren, die ganzjährig Kältebedarf haben, ist der ESEER Wert ungeeignet, da er nur einen kleinen Zeitraum von der Spitzenaußentemperatur bis zu einer Außentemperatur von ca. 15°C betrachtet (Nullast Klimakühlung). Damit werden für die Klimakühlung in Deutschland nur zwischen 1.400 Stunden bis 1.700 Stunden (von gesamt 8.760 Jahresstunden) erfaßt. Die vergleichsweise sehr hohen Teillastzahlen EER bei tiefen Außentemperaturen (Kühlwassertemperaturen), wie bei Kältemaschinen mit ölfreien Turboverdichter Turbocor, werden damit nicht vollständig berücksichtigt.
Um den Energiebedarf für Ganzjahres-Kälteanlagen, wie z.B. für IT Rechenzentren, zu berechnen, können wir ihnen die Leistungszahlen EER der Kälteanlagen anhand Ihres Last- oder Anforderungsprofiles zu jeder Außentemperatur ermitteln und verschiedene Varianten der Kälteerzeugung miteinander vergleichen.
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